Tag 5

Home

 

Tag 4Zurück WeiterTag 6

Mittwoch 16. Mai 2007 Allenstein -> Allenstein

tag5_00.jpg (206110 Byte)

ALLENSTEIN – Heute unternehmen wir einen Ausflug in die masurische Seenplatte, die für ihre anmutige Landschaft mit herrlichen Seen und Wäldern berühmt ist. Wir besuchen die Wallfahrtskirche in SWIETA LIPKA/Heiligenlinde. In KETRZYN/Rastenburg sehen wir die zu trauriger Berühmtheit gelangten Wolfsschanze – Hitlers Hauptquartier. Am Nachmittag unternehmen wir eine wunderschöne Bootsfahrt auf einem der masurischen Seen. ALLENSTEIN.
Tagesstrecke
ca. 217 km

Um 7:00 nehmen wir ein sehr gutes Frühstück vom Buffet zu uns.
Um 8:00 verlassen wir bei strömenden Regen Allenstein und fahren zum Wallfahrtsort Heiligenlinde.

tag5_01.jpg (51061 Byte) tag5_02.jpg (50633 Byte) tag5_03.jpg (50535 Byte) tag5_04.jpg (50761 Byte)
Fahrt nach Heilige Linde

Um 9:15 erreichen wir den Wallfahrtsort. Es regnet weiter, aber trotz allem ist die Kirche und vor allem die Orgel ein Erlebnis. Auch ein kurzes Orgelkonzert erklingt zu unserer Freude.

Heilige Linde" ist eine kleine Siedlung an der Straße von Rastenburg (Ketrzyn) nach Reszel (Rössel). Die Kirche in Heiligelinde, gelegen zwischen zwei bewaldeten Hügeln und zwei malerischen Seen, dem Heiligelinde See (Jez. Dejnowa) und dem Wirbelsee (Jez. Wirowe), gehört zu den schönsten Barockbauten im nordöstlichen Polen.

Seit Urzeiten gab es in dieser Gegend heidnische Kultstätten. Hier brachten die Prußen den Geistern und Dämonen Opfer dar. Seinen Ruhm verdankt der Ort der Wallfahrtskirche Mariä Verkündigung., die um die Wende des 17. zum 18. Jahrhunderts erbaut wurde.

Schon im 14. Jh. stand hier eine Kapelle. Ihre Entstehung bringen die Historiker mit den Raubzügen der einfallenden Litauer zu Beginn des 14. Jh. in Verbindung: 1311 drang ihr Großfürst Wittenis bis Braunsberg (Braniewo) vor. Er schleppte über 1000 christliche Jungfrauen mit sich. Auf dem Rückweg, während eines Halts bei Rastenburg (Ketrzyn), kam es zum Kampf mit dem Ordensmarschall Heinrich Plotzk. Die Litauer wurden geschlagen, Wittenis entkam schwer verwundet. Der siegreiche Marschall Plotzk errichtete zum Andenken an den Sieg eine Kapelle, die spätere Wallfahrtskirche Heiligelinde.

Die mächtige Krone der Linde bildete das Dach der Kapelle. Viele Katholiken pilgerten hierher, der Ort wurde sehr bekannt. Sogar der letzte Hochmeister des deutschen Ordens, Albrecht von Hohenzollern, kam barfuß mit seinem Hofstaat aus Königsberg. 1525 trat er jedoch zum Protestantismus über und befahl, die Kapelle niederzureißen. An ihrer Stelle stand in der Folgezeit ein Galgen. Erst hundert Jahre später wurde den Katholiken Religionsfreiheit zuerkannt. Im Jahre 1619 bauten sie auf den Fundamenten der alten Kapelle eine neue; die seelsorgerische Betreuung übernahmen Jesuiten aus Reszel.

Im Jahre 1687 begann man mit dem Bau einer größeren Kirche. Die Bauarbeiten dauerten wegen des sumpfigen Geländes, das den Eintrieb von Eichenpfählen in den Boden notwendig machte, sechs Jahre. Zu Beginn des 18. Jh. wurden ein Kloster, vier Kapellen und der Kreuzgang gebaut. Die 44 Figuren des Kreuzganges stellen Ahnen aus dem Geschlecht Jesu Christi dar. Über dem grünen Tor stehen Figuren der betenden Maria und des Erzengels Gabriel, in der Mitte des Jesuskindes mit dem Kreuz in der Hand.

Die Westfassade, die schönste der Kirche, besteht aus drei Stockwerken. Besonders auffällig ist eine Nische über dem mittleren Portal. In ihr steht eine steinerne Linde mit einer eisernen Blätterkrone, in deren Mitte eine Statue der Heiligen Jungfrau zu sehen ist. In den Türmen befinden sich Uhren, mit Viertelstunden- und Stundenglocke versehen. An beiden Seiten des Haupteinganges sind Tafeln angebracht - links ist die Geschichte der Kirche, rechts die Ortsgeschichte dargestellt.

tag5_05.jpg (50830 Byte) tag5_06.jpg (50836 Byte) tag5_07.jpg (50844 Byte) tag5_08.jpg (50395 Byte)
Bei starken Regen erreichen wir den Wallfahrtsort

Die Kirche ist eine dreischiffige Basilika. In der Innenausstattung dominiert das Marienthema. Ziel ist es, uns zu entzücken, zu erschüttern, zu belehren und schließlich von der katholischen Religion und ihrer Überlegenheit zu überzeugen.

Zahlreiche Ovalbilder stellen Wunderheilungen dar. Der Hauptaltar von 1712 besteht aus drei Etagen. Sie stellen Mariä Himmelfahrt, Mariä Heimsuchung und unten das Gandenbild dar. Das Kleid der Jungfrau ist mit Ornamenten verziert. Maria und das Jesuskind tragen goldene, mit Edelsteinen bestückte Kronen.1968 fand die feierliche Krönung des Gnadenbildes statt. Anwesend waren ca. 100.000 Pilger, 33 Bischöfe, der ehemalige Primas von Polen, Stefan Wyszynski und Kardinal Wojtyla, jetzt Papst Johannes Paul II.

1720 schuf der in Königsberg arbeitende Goldschmied Samuel Grewe das Tabernakel für den Hauptaltar. Die plastische Dekoration zeigt Szenen vom Letzten Abendmahl und von Christus mit den Jüngern in Emmus. Die Orgel von 1721 ist ein Meisterwerk der Königsberger Werkstatt Johann Josua Mosengels. Sie verdient die Bezeichnung Königin der Instrumente. 1905 mußte sie von der Firma Terletzki-Göbel umgebaut werden. Das Instrument hat 40 Register und ca. 4.000 Pfeiffen, von denen nur 200 zu sehen sind. Die kleinsten sind nur so groß wie ein Bleistift, die größten bis zu 4 m lang.

Bei Konzerten erklingen häufig die Musikstücke "Ave Maria" von F. Schubert, die "Toccate d-moll" von J.S. Bach, die päpstliche Hymne "Christus Vincit" und "Der Abschied von der Heimat" von Michael Kleofas Oginski.

Am zweiten linken Pfeiler im Hauptschiff ist eine aus Holz geschnitzte Linde mit Metallblüttern und einer silbernen Marienstatue mit Jesuskind in ihrer Krone zu sehen. Schülerabzeichen sind auf der Linde angebracht - ein Zeichen für die Frömmigkeit der Jugend in Polen. Fünf bunte Glasfenster im rechten Seitenschiff stellen die schmerzhaften Geheimnisse des Rosenkranzes dar. Sie stammen aus Koblenz.

tag5_09.jpg (50394 Byte) tag5_10.jpg (50714 Byte) tag5_11.jpg (50311 Byte) tag5_12.jpg (51162 Byte)
Die Orgel

Um 10:05 fahren wir weiter nach Rastenburg und besichtigen in der Nähe der Stadt die "Wolfsschanze".

tag5_13.jpg (50428 Byte) tag5_14.jpg (50948 Byte) tag5_15.jpg (50510 Byte) tag5_16.jpg (50768 Byte)
von Heilige Linde bis zur Wolfsschanze regnet es

Die Wolfsschanze war ein militärisches Lagezentrum des Führungsstabes der deutschen Wehrmacht und eines der „Führerhauptquartiere“ während des Zweiten Weltkrieges in der Nähe von Rastenburg (heute Kętrzyn) beim Dorf Görlitz (Gierłoż) in Ostpreußen, im heutigen Polen.

Den Decknamen gab Adolf Hitler selbst der Anlage, angelehnt an das von ihm verwendete Pseudonym „Wolf“, das er hauptsächlich in seiner privaten Korrespondenz der 1920er Jahre verwendet hatte. Ein weiterer Tarnname des Führerhauptquartiers Ost war „Görlitz“. Die Wolfsschanze entstand ab 1940 durch die Organisation Todt. Sie war in einen dichten Wald gebaut worden und zusätzlich durch nichtbrennbare Tarnnetze, einen speziellen tarnenden Mörtel und Flakstellungen gegen Flugzeugangriffe geschützt. Insgesamt wurden auf dem Gebiet zwischen 1940 und 1944 ca. 100 verschiedene Objekte und Gebäude errichtet. Die Baustelle hatte den Tarnnamen „Chemische Werke Askania“. Seit 1941, dem Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion (Unternehmen Barbarossa), war die Wolfsschanze der Hauptaufenthaltsort von Hitler.

Die Anlage umfasste insgesamt ca. 40 Wohn-, Wirtschafts- und Verwaltungsgebäude sowie 7 massive und 40 leichte Stahlbetonbunker. Die Decken der Bunker waren sechs bis acht Meter dick. Die Anlage verfügte außerdem über einen Bahnanschluss und besaß zwei Flugplätze. Sie war von einem 50 bis 150 Meter breiten Minengürtel und einem 10 km langen Stacheldrahtzaun umgeben. Es bestand ständige Funk- und Telefonverbindung nach Berlin und allen Frontabschnitten.

Hitler befand sich im Bunker Nr. 13 der spartanisch ausgelegten Anlage, im streng gesicherten Sperrkreis 1. Dort hielten sich neben den Kommandeuren der Wehrmacht auch hochrangige Vertreter der NSDAP auf. Insgesamt existierten drei Sperrkreise, für die man jeweils Passierscheine benötigte. Im Sperrkreis 2 befanden sich auch die Unterkünfte des „Führerbegleitbataillons“, die aus Holzbaracken bestanden. Im Führerhauptquartier hielten sich insgesamt weit über 2.100 Offiziere, Soldaten und Zivilpersonen dauerhaft auf.

Auf dem Gelände der Wolfsschanze verübte während einer Lagebesprechung Claus Graf Schenk von Stauffenberg das Attentat vom 20. Juli 1944 auf Hitler. Seit dem 20. Juni 1992 erinnert daran eine Gedenktafel in Form eines aufgeschlagenen Buches mit geborstenem Rücken. Am 20. November 1944 verließ Hitler endgültig die Wolfsschanze, als die Rote Armee nur noch wenige hundert Kilometer entfernt stand. Die Bunker übernahm danach der Stab der IV. Feldarmee von General Friedrich Hoßbach.

Als am 24. Januar 1945 die Rote Armee anrückte, wurden alle Objekte von den Deutschen gesprengt. Laut Berechnungen wurden dafür bis zu 12 Tonnen Sprengstoff benötigt. Von 1945-1955 wurden hier ca. 54.000 Minen entschärft. Die Reste sind seit 1959 eine Touristenattraktion in Masuren, die jährlich zirka 200.000 Personen besuchen.

tag5_17.jpg (51031 Byte) tag5_18.jpg (51174 Byte) tag5_19.jpg (50858 Byte) tag5_20.jpg (50882 Byte)
bei Regen besichtigen wir die Ruinen eines Größenwahns
tag5_21.jpg (49728 Byte) tag5_22.jpg (50489 Byte) tag5_23.jpg (50742 Byte) tag5_24.jpg (51185 Byte)
Der Regen passt zu der Stimmung die wir empfinden

Das positive am Regen ist das nur einige der Gelsen unterwegs sind, die bei schönen Wetter in der sumpfigen Gegend zu Millionen über die Besucher herfallen müssen.

Nachdem wir unsere Würstel gegessen haben verlassen wir irgendwie erleichtert um 13:00 diesen Ort.

Wir fahren weiter nach Lötzen wo wir eine Schifffahrt auf einem See machen werden.

tag5_25.jpg (50462 Byte) tag5_26.jpg (50748 Byte) tag5_27.jpg (50329 Byte) tag5_28.jpg (50312 Byte)
       

Um 14:30 erreichen wir Lötzen, der Regen hat auf der Fahrt aufgehört und das Wetter bessert sich von Minute zu Minute.

Eine Perle der Region Masuren ist Gizycko (Lötzen), eine Stadt, die genau in ihrer Mitte liegt, an einem schmalen Landstreifen zwischen zwei flächenmäßig großen Seen, Niegocin (Löwentinsee) und Kisajno (Kissainsee). Die beiden Gewässer sind eine echte Zierde des Lötzener Landes: die ausgedehnte Wasserfläche von Löwentinsee, dem siebtgrößten See Polens, ist eine Wonne für Wassersportler, und der Kissainsee entzückt durch die Unmenge von kleinen Inseln, die meistens Naturschutzgebiete sind. Außerdem befinden sich innerhalb der Stadtgrenzen noch zwei weitere Seen: Popowka Duza (Groß-Popowka) und Mala (Klein-Popowka).

tag5_29.jpg (50977 Byte) tag5_30.jpg (51175 Byte) tag5_31.jpg (50178 Byte) tag5_32.jpg (50552 Byte)
kurzer Rundgang in Lötzen
tag5_33.jpg (50758 Byte) tag5_34.jpg (51056 Byte) tag5_35.jpg (50943 Byte) tag5_36.jpg (50896 Byte)
kurzer Rundgang in Lötzen

Um 15:15 begeben wir uns an Bord des Schiffes mit dem wir einen Ausflug durch einen Kanal und einem See machen.

tag5_37.jpg (51089 Byte) tag5_38.jpg (50393 Byte) tag5_39.jpg (50800 Byte) tag5_40.jpg (50570 Byte)
Das Schiff und die Besatzung

Um 15:40 verlassen wir den Hafen.

tag5_41.jpg (50413 Byte) tag5_42.jpg (49641 Byte) tag5_43.jpg (51111 Byte) tag5_44.jpg (51185 Byte)
im Hafen von Lötzen

Die Brücken über den Kanal sind manchmal so nieder das auf dem Schiff das Verdeck abgesenkt werden muss und der Steuermann den Kopf einziehen muss.

tag5_45.jpg (50171 Byte) tag5_46.jpg (49766 Byte) tag5_47.jpg (51091 Byte) tag5_48.jpg (50781 Byte)
wir befahren einen Kanal der die beiden Seen verbindet
tag5_49.jpg (50912 Byte) tag5_50.jpg (50423 Byte) tag5_51.jpg (50771 Byte) tag5_52.jpg (50848 Byte)
die Stimmungen auf dem See sind nicht mit Bildern wiederzugeben
tag5_53.jpg (50249 Byte) tag5_54.jpg (50808 Byte) tag5_55.jpg (50474 Byte) tag5_56.jpg (50722 Byte)
durch den Kanal geht es wieder zurück zum Hafen

Um 17:30 ist die Schifffahrt zu Ende und wir fahren wieder zurück nach Allenstein in unser Hotel.

tag5_57.jpg (50540 Byte) tag5_58.jpg (51169 Byte) tag5_59.jpg (50759 Byte) tag5_60.jpg (50832 Byte)
während der Rückfahrt nach Allenstein scheint wieder die Sonne

Um 19:30 erreichen wir unser Hotel und um 20:00 gibt es ein ausgezeichnetes Buffet als Abendessen mit allerlei Schmankerln die wir genießen. In die Altstadt kommen wir auch heute nicht, da es uns um 21:00 zu spät ist und wir müde sind.

Tag 4Zurück WeiterTag 6